Trommeln der Nacht
Morgen Donnerstag den 2. Dezember bin ich von Karin Mayerhofer ins Radio-Studio Lora, in Zürich eingeladen worden. Ich darf aus meinem Buch "Hinter den Kulissen tanzen die Geister" und aus meinem kommenden zweiten Buch "Trommeln der Nacht" lesen.
Die Sendung wird am Montag den 27. Dezember 2021 auf www.lora.ch ausgestrahlt.
Montag ist Frauentag und ich darf auch die Musik aussuchen. Ich bin voller Vorfreude und auch ein wenig aufgeregt ...
Hier geht es zu einer kurzen Geschichte aus dem nächsten "Buch Trommeln der Nacht"
Grande finale
Am Abend war der Abschluss des Festivals, wo gefeiert und getanzt wurde. Das wollte sich natürlich niemand von uns entgehen lassen und das es spät werden könnte war nicht auszuschliessen.
Musste ich da wirklich hin?
Nach dem Essen ging es mir ein wenig besser, nur das Duschen war unangenehm. Das Wasser fühlte sich eisig und hart an auf meiner Haut und ich fror. Natürlich, es war auch schon Abend und viel Sonne hatte es heute wirklich nicht gegeben. Das konnte es sein, tröstete ich mich und hakte es als eine kleine Schlechtwetter Depression ab. Winter in Afrika. Es war Januar und die Abende waren kühl. Ich musste lachen, Winter in Senegal. Das war ja Nichts im Vergleich zum Winter in der Schweiz.
Behutsam zog ich mich an, mein Körper schmerzte bei den Berührungen der Kleider. Ich ignorierte es und konzentrierte mich stattdessen auf einen stimmungsvollen gemeinsamen Abend, den wir haben würden. Dieser Gedanke erhellte meinen angeschlagenen Gemütszustand.
Doch welche Überraschung. Da hiess es: Ausverkauft! Ausverkauft? Tatsächlich, alle Billette für diesen Abend waren weg ...
Da standen wir nun und hatten den langen Weg vergeblich gemacht. Die Enttäuschung war gross. Nur bei mir nicht. Insgeheim war ich erleichtert. Genaugenommen hatte ich nämlich gar keine Lust im Getümmel all dieser fröhlich feiernden Menschen zu stehen und auf laute Musik hatte ich erst recht keinen Bock. Ich fühlte mich dünnhäutig und abgekämpft. Wäre ich doch gleich im Bett geblieben.
Wir standen noch eine Weile rum, quatschten mit denen die auch kein Ticket mehr bekommen hatten. Ein Joint machte die Runde während wir den Trommeln lauschten die nicht zu überhören waren.
"Dann können wir ja jetzt wieder zurück", verkündete ich entschlossen.
"Warum?", alle schauten mich erstaunt an.
" Was sollen wir hier noch, ich habe keine Lust herumzustehen.
Am nächsten Tag war ein Ausflug durch die Mangroven zu die Vogelinseln geplant und wir mussten alle früh aufstehen. Also entschieden wir, uns auf den Rückweg zu begeben.
Aber - auf dem Heimweg befand sich diese lauschige Dschungelbar nicht weit vom Meer entfernt, die uns wie magisch zu einem Schlummertrunk lockte. Musste das sein?
Da die meisten am Konzert waren und wir die einzigen Gäste zu sein schienen, kehrten wir ein. Es war erholsam ruhig hier. Wir sassen im Garten unter diesem einzigartig verzaubernden Sternenhimmel den es nur in Afrika gibt. Lauschten von Ferne den Klängen aus dem Dorf. Die Grillen zirpten einladend. Was für ein reizvoller Abend, sogar das Meer hörte man flüstern.
Trotz Müdigkeit genoss ich den berauschenden Abend und flirtete mit Jali. Schon seit dem ersten Abend spürte ich eine starke gegenseitige Anziehung. Da ich aber auch wusste, was das zu bedeuten hatte, ich war ja verheiratet und die meisten der hier Anwesenden kannten Malick. Obwohl von der Ehe nicht viel übrig geblieben war. So nahm ich mir das Recht heraus zu flirten ohne mir weiter den Kopf zu zerbrechen und wie erwartete wurde es spät und später. Hier früh schlafen zu gehen, war wirklich eine Herausforderung. Es wurde einfach jedes Mal gemütlich.
Irgendwann brachen wir aber dann doch auf ...